Unser Online-Shop lädt zu einer Zeitreise in die Shoppingwelt der Spätantike ein. Produkte werden allerdings nicht in das 21. Jahrhundert geliefert
Liebe Besucher unseres Ladens – liebe Lehrerinnen und Lehrer,
herzlich willkommen in unserem Römerladen („Taberna“) – einem pädagogischen Angebot des Römer und Bajuwaren Museum auf Burg Kipfenberg.
Worum geht es in unserem Laden?
Unser Römerladen lädt dazu ein, die komplexe Konsumwelt der Antike und des frühen Mittelalters kennenzulernen. Wie hat „Shopping“ zur Zeit der Römer und Bajuwaren funktioniert? Welche Waren gingen in unserer Gegend des Limes über den Ladentisch? Und zu welchem Preis? Und wo kamen die Produkte eigentlich her? Wie wurden sie erzeugt, gehandelt und genutzt? Unser Laden verschafft spannende Einblicke. Doch nicht nur das. Von der Geschichte aus schlägt er zugleich den Bogen in unsere Gegenwart. Er lädt ein, einige „brisante“ Aspekte unserer heutigen globalisierten Konsumkultur von geschichtlichen Wurzeln her zu reflektieren und zu überlegen, welche Folgen unser eigenes Kaufverhalten für die Umwelt hat.
Wie funktioniert unser Laden?
1. Einstieg: Museumsführung
Unsere thematisch zugeschnittene Museumsführung bietet den perfekten Einstieg zum Besuch des Römerladens. Bei einer Tour im Museum entdecken die Schüler originale Gegenstände, die früher „Bestseller“ am Limes waren. Zugleich lernen sie den berühmten „Krieger von Kemathen“ kennen, eine Art „Schirmherr“ unseres Ladens. Dieser Mann lebte um 400 n.Chr. Seine Grabbeigaben erzählen die Geschichte eines Foederaten im römischen Dienst. Seine Sippe lebte weiträumig vernetzt, produzierte Waren, trieb Handel. Wie unter einem Brennglas werden in seinem kleinen Dorf Handelsgefüge sichtbar, die weit über die Grenzen des heutigen Europas hinausgereicht haben. So ist die Idee unseres Römerladens entstanden. Allerdings haben wir den Laden zeitlich einige Generationen vor die Zeit des Kriegers, in das 2. Jh. n.Chr., zurückversetzt. Er spielt in einer Zeit, als sich die römische und germanische Gesellschaft (idealerweise und mit einer Prise Phantasie…) gern zum Shopping am Limes trifft.
Ein Museumsbesuch mit Ihren Schülern ist leider nicht möglich? In diesem Fall können Sie unseren kostenlosen Online-Shop gern in Ihrem Unterricht oder auch zu Hause nutzen. Arbeitsblätter sind auf der Webseite www.roemer-taberna.de zu finden.
2. Ran an die Tablets: Stöbern!
Im Anschluss an die Museumsführung können die Schüler in kleinen Gruppen an unseren hauseigenen Tabletts im Römerladen stöbern und virtuell einzukaufen. Für Rollenspiele und weiteres Hintergrundwissen nutzen Sie bitte unser Arbeitsblätter.
Unser Laden funktioniert wie ein moderner Online-Shop. Wir haben neun verschiedenen Produktkategorien – angefangen von Grundnahrungsmitteln wie Getreide, Obst und Gemüse über Rohstoffe, Feinkost und Gewürze bis hin zu Kleidung, Geschirr und Kosmetik. In den einzelnen „Regalen“ stehen jeweils sechs verschiedene Artikel zur Auswahl. Jeder Artikel ist mit einer Art Beipackzettel versehen, der eine kleine Kulturgeschichte des Produkts erzählt. Wissenswerte Fakten, wie Herkunft, Herstellung, Verwendung und Preis werden geliefert. Doch Vorsicht: in jedes Regal hat sich auch ein „Fake-Produkt“ aus einer späteren Epoche eingeschmuggelt.
Alle Produkte können in den Warenkorb gelegt werden. Die Bestellung darf natürlich auch ganz real aufgeben werden, vorausgesetzt, dass das Produkt saisonal wirklich lieferbar ist. Ausgeliefert wird allerdings leider nicht. Warenkorb bzw. Bestellbestätigung sind Ausgangspunkt für weitere Projekte (s. Arbeitsblätter).
3. Noch mehr Wissen: Unsere Arbeitsblätter
Unsere Arbeitsblätter vermitteln neues Wissen zu antiken Handelsrouten, Preisen und Gewichten.
Darüber hinaus wollen wir die Schüler zum Nachdenken anregen über die Komplexität der heutigen Konsumgesellschaft. Und wir wollen die Tatsache vermitteln, dass globalisierter Handel und Konsum – mit all seinen Begleiterscheinungen – nicht erst ein Phänomen unsere Gegenwart ist. Stichworte wie „permanente Warenverfügbarkeit“, „Ressourcenverlust“ und „Klimaschutz“ führen direkt hin zum Kern heutiger gesellschaftlicher Debatten. Wenn solche brennenden Themen von den geschichtlichen Befunden aus reflektiert werden könnten, dann hätten wir gemeinsam doch schon viel erreicht:
Denkanstöße mit Brücke zur Gegenwart
· Was konnte regional hergestellt und gehandelt werden?
· Was wird importiert? Welche Wege nehmen die Waren?
· Welche Luxusartikel gab es – und wer kann sich die überhaupt leisten?
· Welche Rohstoffe wurden gehandelt – und wie wurden die weiterverarbeitet?
· Was brauche ich davon heute, und was brauche ich nicht? Ist das Grundbedarf oder Luxus?
· Wie wird das hergestellt? Ist das nachhaltig produziert?“ Oder zum Wegwerfen?
· Und was war die Ware damals überhaupt wert im Vergleich zu heute?
Hier geht es zu unseren Arbeitsblätter